Das Finanzpolster der gesetzlichen Krankenkassen ist so dick wie lange nicht. Die Techniker Krankenkasse strebt Prämienzahlungen an.

Hamburg. Die rund sechs Millionen Beitragszahler der Techniker Krankenkasse (TK) sollen wegen der günstigen Finanzlage Geld zurückerhalten. Diesen Vorschlag wolle der Vorstand dem Verwaltungsrat machen, bestätigte ein TK-Sprecher am Dienstag in Hamburg.

Über die Höhe der Jahresprämie konnte er noch nichts sagen. Auch wer in den Genuss der Prämie kommen solle, werde erst bei der Sondersitzung entschieden. Nach Angaben des Internetportals der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (FAZ) dürfte die Jahresprämie mindestens 100 Euro betragen. Die Ausschüttung muss versteuert werden. Insgesamt hat die Techniker Krankenkasse 8,2 Millionen Versicherte.

Bei den Krankenkassen in Deutschland sind Reserven von mehr als 20 Milliarden Euro aufgelaufen, von denen nur ein Teil für den Kassenbetrieb einbehalten werden muss. Gesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) begrüßte das geplante TK-Angebot. „So können die Versicherten in Euro und Cent die Kassen und ihre Leistungen vergleichen“, sagte Bahr der FAZ.

Die TK machte deutlich, sie reagiere mit ihrem Plan nicht auf politischen Druck. Eine Prämienzahlung sei ein gesetzlich vorgesehener Weg, die Rücklagen seien bis zur gesetzlich zulässigen Höchstgrenze aufgefüllt.

Nicht alle Krankenversicherer wollen einen Bonus ausschütten: „Uns ist ein attraktives Leistungsportfolio wichtiger als eine verhältnismäßig geringe Prämienausschüttung, die die Versicherten auch noch versteuern müssten“, teilte ein Sprecher der Barmer GEK am Dienstag mit. Im September beschloss diese Kasse ein individuelles Gesundheitskonto für Präventionsmaßnahmen und Zusatzleistungen.