Startschuss für die Urwahl bei den Grünen: Neue Bewerber für die Spitzenkandidatur schrecken vor harten Worten nicht zurück.

Berlin/Hannover. Mit Kritik am Führungspersonal der Grünen bringen sich neue Bewerber im Rennen um die Spitzenkandidatur der Partei ins Gespräch. Nach der Einleitung des Verfahrens auf einem kleinen Parteitag am Sonntag haben zwei weitere bis dato bundesweit unbekannte Mitglieder ihre Kandidatur angekündigt. Die Urwahl dürfte jenseits der offiziellen Tagesordnung auch Thema bei den Bundestagsabgeordneten der Grünen sein, die heute (Mittwoch/17.00) zu einer dreitägigen Klausur in Hannover zusammenkommen.

Ihre Kandidatur angekündigt haben laut der Grünen-Homepage nun auch die Mitglieder Patrick Held (24) aus Bayreuth sowie Markus Meister (34) aus Berlin. Beide verknüpfen dies mit Affronts gegen grüne Prominenz. Somit sind es nun acht Politikerinnen und Politiker, die Teil des geplanten Spitzenduos werden wollen. Eingereicht werden können die Bewerbungen vom 10. bis 16. September.

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Held schreibt in seiner Ankündigung mit Blick auf Fraktionschef Jürgen Trittin, "Opa Jürgen“ habe in 30 Jahren viel für die Grünen bewegt und könnte dies wohl auch weiter. "Aber er ist (...) ein Veteran der Vergangenheit, nicht die grüne Zukunft.“

Noch härter geht Meister mit den bekannten Grünen ins Gericht. Sie hätten in der rot-grünen Regierung von 1998 bis 2005 Bundeswehr-Kampfeinsätze, den Abbau von Arbeitnehmerrechten und Steuersenkungen für Vermögende zu verantworten und Spekulanten und Banken den Weg frei gemacht.

Bewerben wollen sich neben Trittin zudem Fraktionschefin Renate Künast, Parteichefin Claudia Roth, Bundestags-Vizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt sowie die Parteimitglieder Franz Spitzenberger und Werner Winkler. Ab 18. September sollen sich die Bewerber gleichberechtigt auf Veranstaltungen in den Ländern vorstellen.

Im Mittelpunkt der Klausur in Hannover steht die thematische Weiterentwicklung. Gastredner sind zu den Themen Automobilbau, Massentierhaltung und gesellschaftliche Teilhabe eingeladen. (dpa)