CDU-Wirtschaftsrat greift Ministerin an. Hat sie bei Rentenwarnung getrickst?

Hamburg/Berlin. Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) stößt mit ihren Plänen einer Zuschussrente beim Koalitionspartner FDP sowie in der eigenen Partei auf heftigen Widerstand. Der CDU-Wirtschaftsrat warf ihr "Alarmismus und Verunsicherung der Arbeitnehmer in Deutschland" vor. Sie spiele bei ihrer Warnung vor Altersarmut "mit den Ängsten der Bürger". FDP-Generalsekretär Patrick Döring sprach von einer "medialen Inszenierung der Frau Bundesarbeitsministerin".

Experten werfen von der Leyen Zahlentricks vor. Die Ministerin hatte behauptet, dass Menschen mit einem Einkommen von 2500 Euro monatlich nach 35 Beitragsjahren in Vollzeit nur 688 Euro Rente herausbekämen. Dabei aber werden Lohnsteigerungen sowie weitere positive Faktoren vernachlässigt. Die Rentenversicherung verwarf deshalb die Berechnung der Arbeitsministerin.

Allerdings bekam von der Leyen auch Experten-Unterstützung. Der ehemalige Vorsitzende der Wirtschaftsweisen, Bert Rürup, sagte dem Abendblatt: "Die Idee der Zuschussrente von Frau von der Leyen ist durchaus vernünftig. Es gibt in der Zukunft eine zunehmende Zahl von Rentnern, für die trotz langer Vollzeitbeschäftigung das Risiko der Altersarmut steigt."