Was sie in einem Jahr machen wird, wenn sie nicht mehr im Bundestag sitzt, das weiß Krista Sager noch nicht. Die gebürtige Bremerin ist jetzt seit 30 Jahren Mitglied der Grünen. 24 Jahre davon im "grünen Dienst", wie sie es nennt, also Bundesvorsitzende in Bonn, Wissenschaftssenatorin in Hamburg und nun zehn Jahre Bundestagsabgeordnete in Berlin. Ihre Wochen haben 70 Arbeitsstunden. 2013 ist damit Schluss, kündigte sie jetzt an. "Da will ich nicht ein Jahr vorher schon organisieren, wozu ich meine neue Freiheit nutzen kann."

Gut möglich, dass sie auf Reisen geht. Nachdem sie mit ihrem Mann, dem "Spiegel"-Redakteur Manfred Ertel, auf Spitzbergen war, lockt nun die Antarktis. "Ich möchte das Eis auf der Südseite der Erde sehen." Auf jeden Fall kann sie dann sehr viel spontaner mal ins La Vela an der Großen Elbstraße einkehren - und endlich regelmäßiger zu den Heimspielen des FC St. Pauli ans Millerntor gehen.

Fußball ist ohnehin Thema im Hause Sager/Ertel. Ihr Mann ist Aufsichtsrat beim HSV. "Jetzt, wo die beiden Vereine nicht mehr in einer Liga spielen, trösten wir uns gegenseitig bei Niederlagen." An diesem Wochenende sei es ein wenig schwierig gewesen. Der Kiezklub hat gewonnen, der HSV ausgerechnet gegen Bremen verloren, die Stimmung war entsprechend. Probleme machen die unterschiedlichen Fußballleidenschaften aber nicht. "Mittlerweile haben wir eine große Routine."