In einer Ur-Wahl sollen sich die Parteimitglieder für Katrin Göring-Eckhardt, Claudia Roth, Renate Künast oder Jürgen Trittin entscheiden.

Berlin. Die beiden Spitzenkandidaten der Grünen für die Bundestagswahl 2013 sollen nach dem Willen der Parteiführung in einer Urwahl bestimmt werden. Dies werde der Bundesvorstand den Delegierten des Länderrats am 2. September vorschlagen, sagte Parteichef Cem Özdemir der „taz“ (Donnerstagsausgabe). Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt, sagte, sie scheue eine Kampfabstimmung nicht.

+++Vier Grüne wollen Spitzenplatz bei Bundestagswahl+++

+++Spitzenkandidatur: Künast wirft ihren Hut in den Ring+++

Neben Göring-Eckardt haben auch Parteichefin Claudia Roth sowie die beiden Vorsitzenden der Bundestagsfraktion, Renate Künast und Jürgen Trittin, Interesse an einem der beiden Kandidatenposten angemeldet. Es ist auch nicht ausgeschlossen, dass weitere Bewerber hinzukommen. Wenn Bundesvorstand und Länderrat der Grünen zustimmen, könnte Anfang September mit der Urwahl begonnen werden.

Özdemir sagte: „Da es mehr Bewerberinnen und Bewerber als Plätze gibt, liegt es auf der Hand, die Mitglieder darüber entscheiden zu lassen, welche beiden Personen im Bundestagswahlkampf für uns Grüne vorne stehen.“ Er selbst habe kein Interesse, werde aber im Herbst erneut als Vorsitzender kandidieren.

Nach einer „Forsa“-Umfrage im Auftrag des „Stern“ hätte die grüne Basis am liebsten, wenn aus dem Frauen-Trio Künast die Position an der Seite Trittins übernehmen würde. Demnach favorisieren 42 Prozent der Grünen-Wähler die Ex-Verbraucherministerin als Spitzenkandidatin. 29 Prozent sprechen sich für Parteichefin Roth aus, 18 Prozent für Göring-Eckardt.

„Wir haben gute Bewerberinnen und Bewerber, ich sehe keinen Anlass, meinen Hut auch noch in den Ring zu werfen“, sagte Özdemir. „Ich bin mit Freude Bundesvorsitzender und will im Herbst erneut kandidieren. Dieses Amt bringt viel Verantwortung und Aufgaben mit sich, die gut erfüllt sein wollen.“ Göring-Eckardt sagte, sie stelle sich auch einer Kampfabstimmung. Sie werde antreten, „sei es auf dem Parteitag, sei es in einer Urwahl“, sagte sie der „Zeit“. Wenn die von ihr eigentlich bevorzugte Teamlösung scheitere, werde sie sich um einen der beiden Spitzenplätze bewerben.