Berlin. In der SPD steigt der innerparteiliche Druck, noch in diesem Jahr den Kanzlerkandidaten zu küren. Nachdem der schleswig-holsteinische Ministerpräsident Torsten Albig am Wochenende Bundestags-Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier als seinen Favoriten ins Spiel gebracht hatte, sprachen sich führende SPD-Politiker für den ehemaligen Bundesfinanzminister Peer Steinbrück als Herausforderer von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) aus.

In der Berliner SPD-Zentrale stieß die Debatte auf scharfe Kritik. "Die Äußerungen werden den Zeitplan der SPD nicht beeinflussen", sagte Generalsekretärin Andrea Nahles. Diese Form der Nabelschau helfe allein der Kanzlerin.

Entschieden wird die sogenannte K-Frage voraussichtlich zwischen Steinmeier, Steinbrück und Parteichef Sigmar Gabriel, bei dem auch das Vorschlagsrecht liegt. Möglich ist theoretisch auch ein Mitgliederentscheid für den Fall, dass es mehr als einen offiziellen Bewerber geben sollte.

Nach Ansicht des Sprechers der Parlamentarischen Linken der SPD-Bundestagfraktion, Ernst Dieter Rossmann, sollte allerdings ein auch mit Frauen besetztes "Kernteam" das bisherige Kandidaten-Dreigespann ablösen. Die Partei habe mehr zu bieten als eine starke männliche Seite.