Vor 51 Jahren hatte die DDR-Führung mit dem Bau des 155 Kilometer langen Bollwerks begonnen. Es gibt mahnende Worte, die Toten nicht zu vergessen.

Berlin/Potsdam. In Berlin ist mit einer Andacht auf dem früheren Todesstreifen an die Maueropfer erinnert worden. Am 51. Jahrestag des Mauerbaus sagte der Menschenrechtsbeauftragte der Bundesregierung, Markus Löning (FDP), in der Kapelle der Versöhnung, der 13. August erinnere an die Verantwortung der Deutschen für die Menschenrechte, an "unsere Verantwortung zur Menschlichkeit“. Der Tag sei Mahnung, sich gegen heutige Mauern wie die Ausgrenzung von Minderheiten einzusetzen. Löning und Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) legten am Montag anschließend an der Mauer-Gedenkstätte in der Bernauer Straße Kränze nieder.

Am 13. August 1961 begann die DDR-Führung unter Walter Ulbricht mit dem Bau der Berliner Mauer. Mit dem rund 155 Kilometer langen Bollwerk wurde die deutsche Teilung zementiert, die erst mehr als 28 Jahre später am 9. November 1989 mit dem Mauerfall zu Ende ging. Überlagert werden die diesjährigen Gedenkveranstaltungen von der Diskussion um eine Peter-Fechter-Straße. Sie soll in Berlin an den 18-Jährigen erinnern, der am 17. August 1962 an der Mauer von DDR-Grenzsoldaten niedergeschossen wurde und hilflos verblutete. Der Berliner Senat unterstützt die Idee, dem Maueropfer eine Straße zu widmen. "Wenn es die Möglichkeit gibt, eine Straße nach Peter Fechter zu benennen, wäre das in unserem Sinne“, sagte Senatssprecher Richard Meng der "Berliner Morgenpost“ (Montag). Auch Innensenator Frank Henkel (CDU) unterstütze die Morgenpost-Aktion "Eine Straße für Peter Fechter“.

+++ Schicksal von DDR-Grenzopfern wird erforscht +++

An der Berliner Mauer starben nach wissenschaftlichen Erkenntnissen mindestens 136 Menschen. Die Zahl der Toten an der innerdeutschen Grenze steht hingegen noch nicht fest. Am Freitag startete ein Forschungsprojekt, das die Zahl der Opfer und ihre Biografien dokumentieren soll. Das Totenbuch soll ab 2016 vorliegen. (dpa)