Die Rentenversicherung weist eine Studie zurück, wonach jedem zweiten Erwerbstätigen im Alter der finanzielle Absturz droht.

Berlin. Die Deutsche Rentenversicherung hat das Ergebnis einer Studie zurückgeweisen, derzufolge der fast jedem zweiten Erwerbstätigen im Alter der finanzielle Absturz droht. Die Studie des Freiburger Wissenschaftlers Bernd Raffelhüschen im Auftrag der Fonds-Gesellschaft Union Investment lasse keine Aussagen zur künftigen Entwicklung von Altersarmut zu, erklärte die Rentenversicherung am Donnerstag. „Gerade in der Krise zeigt sich, dass die gesetzliche Rentenversicherung die sicherste Form der Altersvorsorge ist.“

Der Studie zufolge haben die Mitglieder der gesetzlichen Rentenversicherung einen durchschnittlichen Rentenanspruch von 984 Euro im Monat. Bei den Beamten liegt der Mittelwert der Pensionsansprüche dagegen bei 2570 Euro. Dabei ist aber zu berücksichtigen, dass die Beamtenberufe in der Regel höhere Qualifikationen verlangen. Knapp 19 Prozent der Erwachsenen haben außerdem Ansprüche aus einer betrieblichen Altersversorgung. In ihrer Studie für die Fondsgesellschaft der Volks- und Raiffeisenbanken, Union Investment, hat die Universität Freiburg die Ansprüche der 20- bis 65-jährigen Bundesbürger in den verschiedenen Regionen Deutschlands untersucht.

Danach bekommt beispielsweise ein Beamter aus Trier im Monat durchschnittlich etwa dreieinhalb Mal so viel Pension wie ein Erwerbstätiger aus Dessau an gesetzlicher Rente. Der Erwerbstätige aus der Region Dessau hat im Mittel einen monatlichen Anspruch auf 774 Euro aus der Gesetzlichen Rentenversicherung. Das ist der niedrigste Wert unter den untersuchten Regionen und Regierungsbezirken. Spitzenreiter bei den gesetzlichen Renten sind die Menschen in Oberbayern, Stuttgart und Darmstadt mit jeweils knapp 1100 Euro Rentenanspruch.

Bei den Beamtenpensionen führt der Bezirk Trier die Rangliste mit durchschnittlich 2775 Euro im Monat an, Schlusslicht ist auch hier Dessau in Sachsen-Anhalt (2113 Euro). Für die Untersuchung habe sein Team 20 Millionen Daten zusammengetragen, erklärte der Leiter der Studie, Bernd Raffelhüschen. Darunter waren unter anderem der Mikrozensus 2005 und 2006, Daten der Deutschen Rentenversicherung aus 2006 und der Einkommens- und Verbraucherstichprobe (EVS) 2003.

Der Renversicherung zufolge hat es in den vergangenen Jahren keine Rentensenkungen. Sie seien aufgrund der von der Bundesregierung verabschiedeten Rentengarantie künftig zudem ausgeschlossen.

Die in der Studie vorgestellten Ergebnisse seien teilweise fragwürdig, erklärte die Rentenversicherung. „Grundlage der Studie sind Daten aus den verschiedensten Quellen, die teilweise nicht kompatibel sind. Darüber hinaus ist auch der extrem lange Vorausberechnungszeitraum bis zum Jahr 2060 mit erheblichen Unsicherheiten verbunden.