Menschen zwischen 60 und 75 Jahren konsumieren überdurchschnittlich viel. Ein Zweipersonenhaushalt mit einem Einkommen von 2000 bis 2600 Euro gibt durchschnittlich 2147 Euro pro Monat aus.

Lüneburg. - Das berichtet die Zeitschrift "Seniorenwirtschaft". Herausgegeben wird das Blatt vom Deutschen Institut für Sozialwirtschaft (DISW) in Lüneburg und dem Institut für Arbeit und Technik (IAT) in Gelsenkirchen.

Basis der Studie sind Daten des statistischen Bundesamtes aus dem Jahr 2003. Trotzdem sei die Studie auch in Zeiten der Finanzkrise aktuell, sagt Michael Cirkel, Sozialwissenschaftler am IAT: "Die Renteneinkommen haben sich dadurch ja nicht geändert." Insgesamt seien die Senioren nur marginal von der Krise betroffen, da sie nur selten Geldanlagen mit hohem Risiko wählten. "Die Kaufkraft bei der älteren Zielgruppe ist genauso groß wie vor der Krise", sagt Cirkel.

Profitieren könnten davon vor allem Unternehmen, die sich auf die Senioren spezialisiert hätten. Denn zu der konstanten Finanzlage der Senioren käme ein weiterer Aspekt hinzu: "Die Zahlungsmoral von älteren Menschen ist wesentlich höher als bei den jüngeren Jahrgängen." Leider hätten viele Bereiche der Wirtschaft das noch nicht erkannt. Cirkel: "Entweder es wird etwas für junge Menschen getan oder man konzentriert sich auf die ältere Zielgruppe. Ein integrativer Gedanke kommt viel zu selten zum tragen." Dabei seien viele Aspekte, die für Alte mehr Lebensqualität bedeuteten auch für junge Familien relevant.

Am meisten Geld verwenden die Senioren für Wohnen (556 Euro), gefolgt von Nahrung (333 Euro) und Freizeit (318 Euro). Die Gesundheitspflege rangiert mit nur 90 Euro auf dem letzten Platz. Bei der Gruppe der über 75-Jährigen lasse die Konsumfreudigkeit jedoch nach. Cirkel erklärt das folgendermaßen: "Das liegt daran, dass der Frauenanteil in dieser Altersgruppe höher ist. Und leider sind Frauen von Altersarmut besonders betroffen."