Hamburg. Die Grünen sprechen von "Abzocke" der Patienten, die Krankenkassen von "untergejubelten" Maßnahmen: Die individuellen Gesundheitsleistungen (IGeL), die beim Arzt extra bezahlt werden müssen, sind erneut in die Kritik geraten. Das Bundeswirtschaftsministerium von Philipp Rösler (FDP) musste auf Anfrage der Grünen-Abgeordneten Birgitt Bender zugeben, dass es Verkaufsseminare für Ärzte zu IGeL-Leistungen finanziell gefördert hat. Darin sollten die Mediziner lernen, wie sie zusätzliche Ultraschall-, Augen- oder Vorsorgeuntersuchungen anpreisen können. In dem Schreiben, das dem Abendblatt vorliegt, führt Röslers Staatssekretär Bernhard Heitzer aus, dass so "Vertrieb und Umsatz" einer Praxis verbessert werden könnten.