Berlin/Hannover. Auch nach der persönlichen Entschuldigung von Bundespräsident Christian Wulff im Zusammenhang mit dem Privatkredit für den Kauf seines Wohnhauses geht die Debatte um ein mögliches Fehlverhalten weiter. Am Freitag geriet zudem der bisherige Wulff-Sprecher Olaf Glaeseker unter Druck. Der Bundespräsident hatte ihn am Vortag ohne Begründung entlassen.

"Stern Online" berichtete, Glaeseker sei offenkundig über allzu enge Beziehungen zum Partymanager Manfred Schmidt gestürzt. In seiner Zeit als Regierungssprecher in Niedersachsen habe Glaeseker mehrfach mit seiner Frau Gratisferien in Immobilien des PR-Unternehmers in Spanien und Südfrankreich gemacht. Damals sei der Wulff-Sprecher dienstlich aber auch mit dem "Nord-Süd-Dialog" befasst gewesen, einer Art Freundschaftsparty zwischen Niedersachsen und Baden-Württemberg, die Schmidt von 2007 bis 2009 organisierte. Die Staatskanzlei in Hannover erklärte gegenüber dem "Spiegel", weder Wulff noch Glaeseker hätten für die Schmidt-Partys Sponsoren geworben. Wulff sei Schirmherr gewesen, Glaeseker habe als "Klammer" zum Veranstalter Schmidt gewirkt.