Der Wert der tatsächlich ausgeführten Kriegsgüter Deutschlands soll für 2010 zwei Milliarden Euro betragen - 50 Prozent mehr als 2009.

Hamburg. Deutschland machte im Jahr 2010 Kasse mit Rüstungsgütern wie nie zuvor. Das berichtet das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel“ und beruft sich auf den Rüstungsexportbericht, den das Bundeskabinett am Mittwoch verabschieden will. Den Wert der tatsächlich ausgeführten Kriegsgüter beziffert der Bericht auf rund zwei Milliarden Euro, eine Steigerung um knapp 50 Prozent. Im Vorjahr waren es noch 1,34 Milliarden Euro.

Dabei handelt es sich vor allem um hochwertige Rüstungsgüter wie U-Boote, Kriegsschiffe und Panzer. Außerdem haben deutsche Hersteller im vergangenen Jahr Verträge in Höhe von etwa fünf Milliarden Euro geschlossen. Rund zwei Drittel der Waffenlieferungen gingen an EU-Staaten oder Nato-Mitgliedsländer. Darüber hinaus wurden aber auch Exporte etwa nach Afrika und in die Golfstaaten genehmigt.

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Die Rüstungsexporte sind nicht zuletzt deswegen umstritten, weil Deutschland den tatsächlichen Verbleib der Waffen nicht lückenlos kontrollieren kann. So tauchten laut "Spiegel“ etwa in Libyen G-36-Sturmgewehre der Firma Heckler & Koch auf, die offiziell nach Ägypten geliefert worden waren.