Berlin. Nach dem katastrophalen Ergebnis bei der Berlin-Wahl bleibt die FDP auf Konfrontationskurs zum Euro-Krisenmanagement von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU). FDP-Chef Philipp Rösler hielt an seinen Äußerungen zu einer möglichen Insolvenz Griechenlands fest. Unterstützung erhielt er auch von der CSU.

Rösler betonte, die FDP sei pro-europäisch. "Jeder, der eine andere Partei möchte, wird auf den erbitterten Widerstand des Parteivorsitzenden treffen." Damit richtete er sich gegen die Initiatoren eines Mitgliederentscheids, die die Euro-Rettungsmechanismen zu Fall bringen wollen.

Die Hamburger FDP-Bundestagsabgeordnete Sylvia Canel verlangte zugleich von der CDU einen besseren Umgang mit den Liberalen: "Es kann nicht sein, dass die CDU nur Herrn Rösler attackiert und Herrn Seehofer laufen lässt", sagte sie dem Abendblatt. "Ich wünsche mir Führungsstärke von Frau Merkel. Sie muss ihren Laden zusammenhalten." Merkel lasse die CSU gewähren. "Ihren Frust lädt sie bei der FDP ab", sagte Canel. Die FDP-Politikerin forderte ihre Partei auf, sich für gesellschaftspolitische Themen zu öffnen: "Mit der Wahl Röslers ist die erfolgreiche Ära Westerwelle beendet. Jetzt müssen wir wieder anknüpfen an unsere sozialliberale Tradition: Bildungspolitik, umweltfreundliche Gestaltung der Energiepolitik, Sozialpolitik müssen unsere Themen werden."