Eine Chronik der Festnahmen und Prozesse nach dem 11. September 2001 in Deutschland

Berlin. Kurz vor dem zehnten Jahrestag der Terroranschläge vom 11. September 2001 hat die Polizei womöglich ein Sprengstoffattentat in Berlin verhindert. Der internationale Terror hat deutsche Polizei und Justizbehörden immer wieder beschäftigt. Einige der wichtigsten Ereignisse der vergangenen zehn Jahre:

10. März 2003: Wegen eines Ende 2000 geplanten Bombenanschlags auf den Straßburger Weihnachtsmarkt verurteilt das Oberlandesgericht Frankfurt vier angeklagte Algerier zu zehn bis zwölf Jahren Haft. Ein weiterer Angeklagter, dessen Verfahren abgetrennt wurde, wird später freigesprochen.

31. Juli 2006: Zwei Männer deponieren auf dem Kölner Hauptbahnhof zwei Kofferbomben in Regionalzügen nach Hamm und Koblenz, die aber nicht explodieren. Rund zweieinhalb Jahre später verurteilt das Oberlandesgericht Düsseldorf den 24-jährigen Libanesen Youssef al-Hajdib zu lebenslanger Freiheitsstrafe. Der Mittäter Jihad Hamad war zuvor bereits im Libanon zu zwölf Jahren Haft verurteilt worden.

4. September 2007: In einer spektakulären Polizei-Aktion werden zunächst drei Terroristen der sogenannten Sauerland-Gruppe festgenommen. Zwei Monate später geht den Fahndern in der Türkei der vierte Verdächtige ins Netz. Die selbst gebastelten Sprengsätze der Männer sollten vor US-Einrichtungen in Deutschland im Namen des Islams Hunderte von Menschen in den Tod reißen. Die Autobomben, die die Islamisten zünden wollten, hätten nach Berechnungen der Experten einer Sprengkraft von rund 410 Kilogramm TNT entsprochen. Im März 2010 werden die Terroristen zu Haftstrafen zwischen fünf und zwölf Jahren verurteilt.

23. September 2008: Mit einem Mordanschlag auf zwei Kölner Polizisten wollen drei 15- bis 17-jährige Jungen aus Köln einen "Heiligen Krieg" gegen Amerikaner beginnen. Die türkischstämmigen Jugendlichen planten, sich mit der Tat Polizeiwaffen zu besorgen und dann amerikanische Einrichtungen anzugreifen. Die Beamten behielten aber die Nerven, schlugen die Angreifer mit Warnschüssen in die Flucht und blieben unverletzt.

Ende Oktober 2010: Paketbomben aus dem Jemen sorgen für Aufregung. Sie waren für das Ziel Chicago bestimmt. Eine der Paketbomben wurde per Luftpost über Deutschland transportiert. Sie konnte nach einem Hinweis der deutschen Sicherheitsbehörden in Großbritannien abgefangen werden.

2. November 2010: In der Poststelle des Kanzleramts wird eine an die Kanzlerin adressierte Paketbombe entdeckt. Wahrscheinlicher Absender war eine linksextremistische Gruppe aus Griechenland, die für eine Anschlagswelle mit Paketbomben verantwortlich gemacht wird. Sprengstoffexperten machten die Postsendung unschädlich.

2. März 2011: Nicht vereitelt werden kann ein Angriff auf US-Soldaten am Frankfurter Flughafen. Ein Kosovare tötet dort zwei Militärangehörige und verletzt zwei weitere. Beim Prozess vor dem Frankfurter Oberlandesgericht ist der Angeklagte geständig. Das Urteil soll im Januar verkündet werden.