Verdächtige gelten als Islamisten. Sie hatten gefährliche Chemikalien gekauft

Berlin. Kurz vor dem zehnten Jahrestag der Attentate vom 11. September und dem Deutschland-Besuch des Papstes hat die Berliner Polizei zwei Terrorverdächtige festgenommen und damit möglicherweise einen Anschlag verhindert. Die Männer arabischer Herkunft, die in Geheimdienstkreisen als gefährliche Islamisten eingestuft werden, hatten bei Firmen große Mengen Schwefelsäure und Kältepackungen bestellt. Weil die Ermittler fürchteten, daraus solle ein Sprengsatz hergestellt werden, nahmen sie den Deutsch-Libanesen Hani N., 28, und den aus dem Gazastreifen stammenden Samir M., 24, fest und stellten in einer Wohnung flüssige Chemikalien sicher. Zuvor waren die Verdächtigen mehrere Wochen observiert worden.

Firmen in Berlin und Baden-Württemberg waren die Bestellungen in verdächtig großer Menge aufgefallen - sie verständigten die Polizei. Die Männer hätten mit den Chemikalien "einen Sprengsatz von erheblicher Sprengwirkung herstellen können", sagte ein Polizeisprecher. Die Staatsanwaltschaft wirft den Tatverdächtigen die Vorbereitung einer "schweren staatsgefährdenden Gewalttat" vor. Der Berliner Oberstaatsanwalt Ralph Knispel sagte, bislang wisse man jedoch nichts von einem konkret geplanten Anschlag oder einem konkreten Ziel.