Binz. Der Ostseeraum soll verstärkt internationale Touristen anziehen. Beim Treffen mit den Amtskollegen der drei baltischen Staaten gestern in Binz auf Rügen kündigte Außenminister Guido Westerwelle (FDP) an, die Ostsee als Ferienregion etwa für Reisende aus Asien attraktiver machen zu wollen. Die Region sei "kulturell zusammengewachsen", sagte der Außenminister. Deswegen sei es die gemeinsame Aufgabe der Anrainer-Staaten, einen internationalen Tourismus zu etablieren, der ökologisch vorbildlich sei.

Grundsätzlich wollen die Ostsee-Anrainer innerhalb der EU stärker als Kooperationspartner auftreten. Zentrales Gremium hierfür ist der 1992 gegründete Ostseerat, dessen Präsidentschaft Deutschland seit dem 1. Juli innehat. Auch führt die Bundesrepublik derzeit das Energieforum der Ostsee-Anrainer an, das den Ausbau der Windenergie und die Entwicklung von Kohlenstoffspeicherung (CCS) vorantreiben soll. Die nahezu fertiggestellte Ostseepipeline für Erdgas bezeichnete Westerwelle als "enorme Chance für die Region". Er räumte ein, dass es klüger gewesen wäre, alle Länder entlang der Pipeline einzubinden. Noch in diesem Jahr soll das erste Gas durch die direkte Leitung zwischen Russland und Mecklenburg-Vorpommern fließen.