Deutsche Kreditinstitute wollen sich freiwillig an dem Rettungspaket beteiligen

Berlin/Athen. Jetzt ziehen alle an einem Strang: Auch deutsche Banken und Versicherungen sind bei der Griechenlandrettung mit im Boot. Sie wollen sich mit etwa 3,2 Milliarden Euro freiwillig am Hilfspaket beteiligen. Details sollen bis zu diesem Sonntag ausgehandelt werden, sagten Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) und Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann nach einem Spitzentreffen in Berlin.

In Athen nahm gleichzeitig das umstrittene 78-Milliarden-Sparpaket die zweite Hürde im Parlament. Der Weg für die nächste Auszahlung an das pleitebedrohte Euro-Land ist damit frei.

Schäuble sagte: "Ich bin froh, dass die Vertreter der deutschen Finanzwirtschaft ihre Bereitschaft erklärt haben, sich im europäischen Geleitzug an einem zweiten Hilfsprogramm zu beteiligen." Im Kern wollen Banken und Versicherer ihr Kreditengagement in Griechenland strecken. Im Jahr 2014 fällige Gelder aus griechischen Anleihen sollen wieder investiert werden. Diese Laufzeitverlängerung orientiert sich an dem zuvor ausgehandelten "französischen Modell". Das Gesamtengagement der deutschen Institute in griechischen Anleihen beläuft sich auf zehn Milliarden Euro. Die Europäische Zentralbank hält etwa 45 Milliarden Euro. Griechenland sitzt auf einem Schuldenberg von 350 Milliarden Euro.