Mit dem Aussetzen der Wehrpflicht endet auch ihre Alternative: der Zivildienst. Soziale Einrichtungen müssen künftig bei Tätigkeiten wie dem "Essen auf Rädern" entweder auf hauptberufliche Pflegekräfte oder aber auf Freiwillige setzen.

Der Bundesfreiwilligendienst, den das Bundesfamilienministerium eingeführt hat, soll ab 1. Juli den Zivildienst ablösen. Mitarbeiten kann jeder, der seine Pflichtschulzeit absolviert hat. Alter, Geschlecht, Nationalität oder die Art des Schulabschlusses spielen keine Rolle. Die Bundesfreiwilligen können eine Zeit zwischen sechs und 24 Monaten wählen.

Die Wohlfahrtsverbände befürchten, dass es zu wenige Bewerber für den neuen Dienst geben wird. "Da wird sich in jedem Fall eine Lücke auftun", sagt der Hauptgeschäftsführer des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes, Ulrich Schneider. Zwar sei kein Qualitätsverlust in der Pflege oder der Senioren-Betreuung absehbar, versichert die Sprecherin des Deutschen Roten Kreuzes, Svenja Koch. Allerdings fielen zeitintensive "humanitäre Extras" wie Spaziergänge oder Gespräche weg. Das Familienministerium weist dagegen Warnungen vor einem Fehlstart des Freiwilligendienstes zurück. Es gebe schon jetzt zahlreiche Interessenten.