Ein deutsch-schwedischer Freundschaftsgipfel: Rund 90 prominente Gäste kamen gestern ins Hotel Atlantic

Hamburg. Es war nicht etwa der Michel, der ihm besonders im Gedächtnis blieb. Was Fredrik Reinfeldt seit seiner Reise als Jugendlicher mit Hamburg und Norddeutschland verbindet, ist weitaus unspektakulärer: ein gelbes Hinweisschild einer Stadt im Kreise Stormarn, die zufällig ähnlich klingt wie sein Familienname: Reinfeld. "Ich hoffe, es gibt sie noch?", fragte der schwedische Ministerpräsident zu Beginn seiner Rede im Festsaal des Hotels Atlantic. Zeit, um sich persönlich von deren Existenz zu überzeugen, hatte er an diesem Vormittag nicht. Zu straff war der Zeitplan des Politikers, der auf Einladung der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik (DGAP) und des Hamburger Abendblatts in die Hansestadt gereist war. Über Schwedens Erfahrungen mit Reformen und gesellschaftlichen Umbrüchen referierte er zwischen Hauptspeise und Dessert eines Drei-Gänge-Menüs. Und rund 90 Spitzenkräfte aus Wirtschaft, Politik und Kultur waren zum stimmungsvollen Lunch gekommen, um darüber mit Reinfeldt selbst, aber auch untereinander zu diskutieren.

Einig war man sich in einem Punkt: Schweden ist ein reizvolles Land. "Als 16-Jähriger machte ich dort mit dem Fahrrad Urlaub - meine erste große Reise", sagte Unternehmer Michael Otto. Er schätze die direkte, fröhliche Art der Schweden. Dem stimmte Messechef Bernd Aufderheide zu: "Die Menschen sind sehr freundlich." Ein Kompliment, das der schwedische Botschafter Staffan Carlsson gern zurückgab: "Die Länder haben viel gemeinsam."