Hamburg/Kairo. Die Anzeichen für eine mögliche Ausreise des bedrängten ägyptischen Staatspräsidenten Husni Mubarak nach Deutschland verdichten sich. Nach Informationen von "Spiegel Online" sind die Überlegungen bezüglich eines Krankenhausaufenthaltes von Mubarak konkreter als bislang bekannt. Während zuvor von der Heidelberger Universitätsklinik die Rede war - wo sich Mubarak im Frühjahr 2010 die Gallenblase hatte entfernen lassen - werde nun die Max-Grundig-Klinik "Bühlerhöhe" in Baden-Württemberg favorisiert. In dieser Luxusklinik bei Baden-Baden hatte sich in der Vergangenheit bereits der frühere ukrainische Präsident Viktor Juschtschenko behandeln lassen.

Die Bundesregierung äußerte sich allerdings zurückhaltend zu den von der "New York Times" angefachten Spekulationen, Mubarak könne zu einem offiziell als "Gesundheitscheck" deklarierten längeren Aufenthalt nach Deutschland kommen. "Es gibt weder offiziell noch inoffiziell Anfragen einen solchen Aufenthalt betreffend", sagte Regierungssprecher Steffen Seibert.

Dagegen halten immer mehr Politiker die Ausreise des ägyptischen Präsidenten nach Deutschland für eine gute Idee. Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses im Bundestag, Ruprecht Polenz, sagte in Berlin: "Schon aus humanitären Gründen wäre es eine Selbstverständlichkeit, Mubarak, falls nötig, eine Behandlung in einem deutschen Krankenhaus zu ermöglichen."