Italiens Premier berät mit Merkel Wege aus der Wirtschaftskrise

Berlin. Tutto a posto! Alles in bester Ordnung. Vielleicht ist es das, was Italiens Premierminister Silvio Berlusconi mit seiner Geste zu Kanzlerin Angela Merkel sagen will. Die beiden sind sich ja auch ganz einig bei der Bekämpfung der Finanz- und Wirtschaftskrise in Europa. Beim Besuch Berlusconis in Berlin forderten beide eine stärkere Kooperation innerhalb der EU.

Deutschland und Italien wollen künftig auch Handelsstrategien mit China und anderen aufstrebenden Staaten besser abstimmen und politisch enger zusammenarbeiten. Wegen der Unterdrückung der Opposition in Weißrussland drohten Merkel und Berlusconi dem Autokraten Alexander Lukaschenko Sanktionen der EU an. Vielleicht aber ist doch nicht alles in Butter bei Berlusconi. Italiens Premier ist nach der jüngsten, nur mit Mühe überstandenen Regierungskrise geschwächt. Heute wird ein Urteil des obersten italienischen Gerichts erwartet, das ihn wegen Korruption und Steuervergehen erneut auf die Anklagebank bringen könnte. Es geht um die Verfassungsmäßigkeit eines Immunitätsgesetzes, das Berlusconi mit seiner Parlamentsmehrheit durchgesetzt hatte.

Der 74-Jährige sagte: "Mich lässt das völlig kalt, ob diese Prozesse nun gestoppt werden oder nicht." Er schwöre bei seinen Kindern und Enkelkindern, dass ihn keine Schuld treffe.