Grünen-Vorsitzender kritisiert Kommunismus-Aussagen von Linken-Chefin Lötzsch

Hamburg. Der Bundesvorsitzende der Grünen, Cem Özdemir, warnt vor einer Großen Koalition in Hamburg. "Dann wäre es dann bald wieder vorbei mit Hamburg als Europäischer Umwelthauptstadt", sagte Özdemir im Abendblatt-Interview. Gerade bei diesem Thema komme es auf eine grüne Regierungsbeteiligung an, da die SPD anders als die Grünen für die Elbvertiefung und gegen die Stadtbahn seien. Özdemir warb dennoch für ein rot-grünes Regierungsbündnis: "Mit Rot-Grün gäbe es endlich die Chance auf eine ökologische Modernisierung und auf das, wofür Hamburg steht, nämlich eine liberale Innenpolitik."

Die Kommunismus-Äußerungen der Linken-Vorsitzenden Gesine Lötzsch verurteilte Özdemir scharf: "Wenn die Linkspartei regierungsfähig sein will, muss sie eindeutig klären, wie sie zu ihren Geistern der Vergangenheit steht." So könne die Linkspartei für die Grünen "kein Partner sein".

Auch SPD-Chef Sigmar Gabriel ging auf Abstand. Eine Partei, die derartige Zweifel an ihrer demokratischen Grundorientierung zulasse, komme als Partner für die Sozialdemokraten auf Bundesebene nicht in Betracht. Gesine Lötzsch verteidigte sich unterdessen in der "Welt am Sonntag":"Ich bin keine Kommunistin, sondern eine demokratische Sozialistin."