Die Bundeswehr gibt es offiziell seit dem 12. November 1955. Die ersten Wehrdienstleistenden traten am 1. April 1957 an. Damals betrug die Dienstzeit noch zwölf Monate, erst im April 1962 wurde sie auf 15 Monate und im Juli desselben Jahres auf 18 Monate erhöht. 1973 wurde die Grundwehrdienstzeit auf 15 Monate abgesenkt, nach der Wiedervereinigung gab es drei weitere Verkürzungen. Seit dem 1. Dezember 2010 müssen nur sechs Monate geleistet werden.

Von 1957 bis 1989 wurden 5 701 387 junge Männer eingezogen. Zusammen mit den Rekruten aus den neuen Bundesländern wurden bis zum Januar 2011 rund 8,5 Millionen Grundwehrdienstleistende einberufen. Im vergangenen Jahr wurden mit 57 000 Rekruten nur noch 16 Prozent des Jahrgangs eingezogen.

Die ersten Frauen traten 1975 in den Sanitätsdienst der Bundeswehr ein. Seit Januar 2001 stehen Frauen alle Bereiche der Streitkräfte offen.

Deutschland beteiligt sich derzeit mit rund 6640 Soldaten an einer Reihe von Einsätzen im Ausland, davon allein 4575 bei den Isaf-Truppen in Afghanistan. 1330 bei den Kfor im Kosovo und 240 dienen im Rahmen der Unifil im Libanon.

Beim zweiten Einberufungstermin am 1. März 2011 werden bundesweit nur noch Freiwillige eingestellt.

Künftig wird die Bundeswehr nur noch 170 000 Berufs- und Zeitsoldaten beschäftigen. Derzeit dienen bundesweit etwa 240 000 Soldaten.

Die Wehrpflicht bleibt allerdings im Grundgesetz verankert und könnte wieder eingeführt werden,wenn die Sicherheitslage das erfordert. Der Aufwand wäre allerdings immens und politisch nur schwer vermittelbar. Kein Land, das die Wehrpflicht in den vergangenen Jahrzehnten ausgesetzt hat, hat sie wieder eingeführt.