Hamburg. Sein Deckname ist "Curveball". Der Informant, dessen Lügen den Irakkrieg begründeten, lebt nach ARD-Recherchen in Deutschland und soll über Jahre hinweg vom BND Geld bekommen haben. Die "Curveball"-Affäre war eine der größten geheimdienstlichen Blamagen seit Langem. Die US-Regierung von George W. Bush hatte die Informationen von Rafid al-J. alias "Curveball" benutzt, um den Irakkrieg im Jahr 2003 zu rechtfertigen. Rafid al-J. war als Flüchtling aus dem Irak nach Deutschland gekommen und hatte dem BND berichtet, dass das Regime von Saddam Hussein Biowaffen herstelle. Doch nach dem Krieg flog der Schwindel auf. Inspekteure fanden keine Massenvernichtungswaffen im Irak. Laut ARD hat "Curveball" dennoch nach dem Krieg über Jahre monatlich 3000 Euro von einer Tarnfirma des BND erhalten. Auch einen deutschen Pass habe Rafid al-J. bekommen. Mittlerweile soll "Curveball" von staatlicher Hilfe leben. Der BND wollte sich auf Abendblatt-Anfrage nicht dazu äußern.