Proteste gegen die Innenministerkonferenz flauen ab

Hamburg. Auch einen Tag nach der durch das Bundesinnenministerium veröffentlichten Terrorwarnung bestimmten schwer bewaffnete Streifen das Bild am Hamburger Flughafen und auf den Bahnhöfen. Während jedoch die Bundespolizei massiv Präsenz zeigte und auch einen Panzerwagen auf dem Vorfeld des Flughafens auffuhr, war die Landespolizei im sonstigen Stadtgebiet nur rund um die Tagungsorte zur Innenministerkonferenz (IMK) stärker vertreten als gewöhnlich.

Die bereits in der Vergangenheit erhöhten Sicherheitsvorkehrungen etwa vor jüdischen Einrichtungen oder dem amerikanischen Generalkonsulat an der Außenalster waren trotz der Anschlagswarnung nicht weiter ausgebaut worden. Vor den großen Einkaufszentren und auf der Mönckebergstraße herrschte emsiges Treiben: Tausende Hamburger lockte das Weihnachtsgeschäft - ganz ohne Sicherheitskontrollen. Allein das Rathaus war von einem Zug der Bereitschaftspolizei umstellt. Kontrollen, wer in der Schaltzentrale der Hamburger Politik ein und aus ging, blieben dennoch aus.

Auf der Binnenalster bewachte ein Boot der Wasserschutzpolizei das Ufer zum Hotel Vier Jahreszeiten. In der Nobelherberge am Neuen Jungfernstieg und im nur wenige Kilometer entfernten Hotel Le Royal Méridien an der Straße An der Alster tagten die Innenminister. Im Gegensatz zu den Großdemonstrationen in den vergangenen Tagen, an denen teils mehrere Tausend Menschen gegen die IMK protestiert hatten, blieben Proteste linker Gruppen gestern weitgehend aus.

Erst zum Nachmittag trafen sich etwa 30 Protestler vor einem Café auf dem Uni-Campus, die zum Abend als Teil einer Schnitzeljagd ohne Erfolg versuchten, auch in den Sicherheitsbereich vor dem Hotel Le Royal Méridien zu gelangen. Nach Auskunft der Polizei werden auch heute keine größeren Aktionen erwartet, eine Abschlussveranstaltung von IMK-Gegnern zum Ende der Konferenz soll es nicht geben.

Auch der Verkehr entspannte sich im Vergleich zum Mittwochabend deutlich, als sich in der kompletten Innenstadt Staus bildeten, Autofahrer nur stockend vorankamen. Nach Angaben der Verkehrsleitzentrale gab es zwar stockenden Verkehr insbesondere zum Feierabend, hauptsächlich aber wegen einiger Autounfälle.