2013 werden die Sozialdemokraten ihr 150-jähriges Bestehen feiern. Da dieser besondere Geburtstag in das Jahr einer Bundestagswahl fällt, liegt automatisch ein besonderer Erwartungsdruck auf der Parteispitze. Schon heute wird diskutiert, ob der jetzige Parteichef Sigmar Gabriel dann auch der richtige Spitzen- beziehungsweise Kanzlerkandidat sein kann.

Die Unruhe, die die SPD seit der Wende erfasst hat, lässt sich an der Geschwindigkeit ablesen, mit der sie ihre Parteichefs wechselte. Hatte die SPD von 1946 bis 1991 nur vier Parteivorsitzende gesehen - Kurt Schumacher, Erich Ollenhauer, Willy Brandt und Hans-Jochen Vogel -, so gaben sie sich anschließend rasch die Klinke in die Hand: Auf Björn Engholm folgten Johannes Rau (kommissarisch), Rudolf Scharping und Oskar Lafontaine; auf Gerhard Schröder folgten Franz Müntefering, Matthias Platzeck, Kurt Beck, Frank-Walter Steinmeier (kommissarisch), erneut Müntefering und Sigmar Gabriel.