„Die Zurückhaltung ist vorbei.“ Die Beamten litten unter längeren Arbeitszeiten sowie dem Wegfall von Weihnachtsgeld und Urlaubsgeld.

Osnabrück/Hannover. Der Deutsche Beamtenbund (dbb) wird nach Angaben seines Vorstands Rainer Wendt mit einer Forderung nach mindestens sieben Prozent mehr Einkommen in die Tarifrunde des öffentlichen Diensts der Länder gehen. „Die Zeit der Zurückhaltung ist vorbei“, erläuterte Wendt in der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. Mindestens sieben Prozent entsprächen den berechtigten Erwartungen der Mitglieder. Die Tarifverhandlungen stehen Anfang 2011 an.

Wendt ist auch Vorsitzender der Deutschen Polizeigewerkschaft. Er wies darauf hin, dass die Beamten in den vergangenen Jahren erhebliche Einkommensverluste bei verlängerter Wochen- und Lebensarbeitszeit hätten hinnehmen müssen. So seien Weihnachts- und Urlaubsgeld gestrichen, Krankenversicherungsbeiträge erhöht und die Tarifzuschläge der Angestellten nur teilweise auf Beamte übertragen worden.

Der Beamtenbund hat nach Angaben seines Vorsitzenden Peter Heesen noch keine konkrete Einkommensforderung für die Tarifrunde. Die Gremien würden eine entsprechende Forderung im Dezember festlegen, erklärte Heesen. „Äußerungen einzelner Vorstandsmitglieder, die den Eindruck erwecken, es gebe bereits eine konkrete Einkommensforderung des dbb, entbehren jeder Grundlage“, sagte Heesen. Er pfiff damit den dbb-Vorstand Rainer Wendt zurück, der angekündigt hatte, die Gewerkschaft gehe mit einer Forderung von mindestens sieben Prozent mehr Einkommen in die Tarifverhandlungen Anfang 2011.

Den Arbeitgebern stellte Wendt ein heißes Frühjahr in Aussicht , falls sie die angesichts der guten Wirtschaftslage maßvolle Forderungen der Gewerkschaften zu drücken versuchten. Der Verhandlungsführer der Länder, Niedersachsens Finanzminister Hartmut Möllring (CDU), hatte gesagt, die Länderfinanzen würden keinen Spielraum für Lohnerhöhungen bieten.