New York. Die Uno-Vollversammlung hat Deutschland für zwei Jahre in den Sicherheitsrat gewählt. Die Bundesrepublik erhielt gestern im ersten Wahlgang die nötige Zweidrittelmehrheit unter den Mitgliedern der Vollversammlung.

Außenminister Guido Westerwelle (FDP) bedankte sich bei allen Staaten für den "Vertrauensbeweis und den Vertrauensvorschuss": "Die Welt weiß, dass sie sich auf Deutschland verlassen kann." Die Bundesregierung betrachte den Sitz im mächtigsten Gremium der Weltorganisation, in dem zum Beispiel die Uno-Resolutionen beschlossen werden, als "große Verantwortung, aber auch als eine große Chance, noch mehr für den Frieden und die Sicherheit sowie die Entwicklung in aller Welt tun zu können".

Die geheime Abstimmung war mit Spannung erwartet worden, weil es im Bereich der westlichen Staaten mit Kanada, Portugal und Deutschland drei Bewerber für nur zwei freie Sitze gab. Das Votum fiel denkbar kapp aus: Für Deutschland stimmten in der Vollversammlung 128 von 190 Anwesenden - mindestens 127 waren erforderlich.

Im Kampf um den zweiten Sitz zog Kanada seine Kandidatur nach dem ersten Wahlgang zurück und machte damit den Weg frei für Portugal. Für die anderen Weltregionen wurden Kolumbien, Indien und Südafrika als nicht ständige Mitglieder in den Sicherheitsrat gewählt.