Stundenlange Gefechte nach Selbstmordanschlag auf Bundeswehrpatrouille

Kabul. Am neunten Jahrestag des Beginns des Afghanistan-Einsatzes ist ein weiterer Bundeswehrsoldat bei einem Selbstmordanschlag der radikal-islamischen Taliban gefallen. Sechs deutsche Soldaten wurden verletzt, zwei davon schwer. Um 11.20 Uhr Ortszeit sprengte sich der Attentäter nördlich des Militärlagers bei Pol-e-Khomri in die Luft, als eine deutsche Patrouille vorbeikam. Nach dem Anschlag wurden die Soldaten mit Mörsern und Handfeuerwaffen angegriffen, das Gefecht zog sich über mehrere Stunden hin.

Bei dem Getöteten handelt es sich um einen 26-jährigen Oberfeldwebel vom Fallschirmjägerbataillon 313 aus dem niedersächsischen Seedorf, teilte das Einsatzführungskommando der Bundeswehr mit. Drei der Verwundeten werden noch im Feldlazarett in Masar-i-Scharif behandelt.

Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) informierte den Bundestag über den Anschlag - während einer Debatte über die Verbesserung der Betreuung von Soldaten im Einsatz. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sprach von einem "feigen Anschlag". Seit Beginn des Einsatzes 2001 sind 44 deutsche Soldaten ums Leben gekommen. In Pakistan haben Extremisten derweil weitere 50 Tanklastwagen mit Nachschub für die Afghanistan-Truppe Isaf in Brand gesetzt.