Sein Buch zur Finanzkrise heißt „Unterm Strich“. Und mit Ex-Finanzminister Peer Steinbrück kann die SPD und muss Angela Merkel wieder rechnen.

Hamburg. Den Kopf gesenkt, das Kinn selbstbewusst vorgeschoben – alles an Peer Steinbrück signalisiert: Hier hat jemand Lust auf Angriff. Zur Vorstellung seines neuen Buches „Unterm Strich“ präsentierte sich der frühere SPD-Finanzminister in der ersten Regierung von Angela Merkel (CDU) schlagfertig und bissig.

Vor den Journalisten, die zahlreich in der Heinrich-Heine-Villa des Verlags Hoffmann und Campe in Harvestehude erschienen waren, ging der gebürtige Hamburger und ehemalige Finanzkrisen-Manager Steinbrück weniger mit arroganten Bankmanagern scharf ins Gericht als viel mehr mit dem aktuellen Kurs seiner Partei, den er für zu unausgewogen hält: „Die SPD hat in den letzten zwei Monaten vor allem die Rentner und Transferempfänger angesprochen, aber nicht die Generation der Jüngeren.“

Die Partei müsse sich öffnen und solle sich nicht mehr allein auf die klassischen Arbeitnehmer-Milieus konzentrieren, forderte Steinbrück. Die Frage, ob er sich als Kanzlerkandidat für seine eigene Partei empfehle, beantwortete der SPD-Politiker indirekt: Er beteilige sich nicht an Personalspekulationen, aber „ich stünde zur Verfügung, wenn ich gerufen würde. Aber ungefragt werde ich mich nicht zur Verfügung stellen“.