Christian von Boetticher (CDU) fordert eine “Sparphilosophie“ in Berlin

Hamburg. Der schleswig-holsteinische CDU-Fraktionsvorsitzende Christian von Boetticher hat der Bundesregierung mangelnde Sparanstrengungen vorgeworfen. Er habe "den Eindruck, dass es in den wenigsten Ressorts eine Sparphilosophie gibt", sagte von Boetticher dem Abendblatt. "Viele Fachminister sind sehr erfolgreich darin, mögliche Einsparpotenziale vor dem Finanzminister zu verschleiern." Der Sparkurs müsse endlich von jedem Ressort vertreten werden, sagte von Boetticher, der als möglicher Nachfolger von Peter Harry Carstensen als schleswig-holsteinischer Ministerpräsident und als CDU-Landesvorsitzender gilt. Forderungen aus der FDP nach Steuersenkungen ärgerten ihn "ungeheuer".

Zudem warnte von Boetticher vor der Abschaffung der Wehrpflicht und einer Berufsarmee: In Freiwilligenarmeen gehe die Qualität verloren. "Berufsarmeen ziehen Soldaten an, die keine Berufsausbildung haben oder sogar straffällig geworden sind."

FDP-Fraktionschefin Birgit Homburger rechnet mit einem raschen Ende der Wehrpflicht. "Mit der Aussetzung der Wehrpflicht haben wir eine Chance, die Umwandlung der Bundeswehr in eine Freiwilligenarmee in dieser Wahlperiode umzusetzen", sagte Homburger dem Abendblatt.