Berlin. FDP-Chef Guido Westerwelle hat angesichts des starken Wirtschaftsaufschwungs wieder Steuerentlastungen ins Spiel gebracht. "Diese Regierung hat die Entlastung der Mittelschicht im Interesse von Wachstum, Arbeitsplätzen und mehr Leistungsgerechtigkeit unverändert fest im Blick. Wo sich Spielräume dafür ergeben, müssen sie genutzt werden", sagte der Außenminister "Bild am Sonntag".

Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Peter Harry Carstensen (CDU) warnte die Bundesregierung davor, von ihrem Sparkurs abzuweichen. Im Abendblatt verwies er auf die Bemühungen zur Haushaltskonsolidierung in seinem Bundesland und mahnte: "Diesen strikten Kurs jetzt zu verlassen, wo tatsächlich etwas mehr Geld in die Kasse zu kommen scheint, das wäre sträflich fahrlässig." Dies könne er "auch anderen nur empfehlen".

SPD-Chef Gabriel sagte im ZDF, es sei wichtig, dass "das nicht nur ein Aufschwung für Boni bei Managergehältern ist". Das heiße, "dass wir endlich Schluss machen müssen mit der Ausdehnung befristeter Arbeitsverhältnisse, mit Billigjobs, mit Niedriglohnsektor". Auch angemessene Lohnsteigerungen müssten jetzt möglich sein.

Das Bruttoinlandsprodukt ist laut Statistischem Bundesamt im zweiten Vierteljahr im Vergleich zum Vorquartal um 2,2 Prozent gestiegen.