Angeblich Kompromiss zur Kernenergie in Sicht. Jüngere Meiler könnten länger laufen

Berlin. Die Bundesregierung denkt laut Medienberichten darüber nach, alte und unsicherere Kernkraftwerke möglichst bald abzuschalten und dafür die Laufzeiten jüngerer Meiler deutlich auszudehnen. Schon im kommenden Jahr könnten "zwei oder drei" ältere Atomkraftwerke abgeschaltet werden, berichtete die "Süddeutsche Zeitung". Der "Spiegel" meldete, in Berlin und in den südlichen Bundesländern zeichne sich ab, dass die Betriebszeiten für die Meiler im Schnitt um 14 Jahre ausgedehnt werden könnten.

Regierungssprecher dementierten gestern, dass es bereits eine Vorentscheidung über die Zukunft der deutschen Kernkraftwerke gebe. Die Berichte seien reine Spekulation. Ein Sprecher des Umweltministeriums äußerte sich aber nicht zu der Frage, ob es entsprechende Gedankenspiele gebe. "Es bleibt beim verabredeten Zeitplan", sagte er. Die Bundesregierung will Ende August Szenarien für unterschiedliche Laufzeiten vorlegen, ein umfassendes Energiekonzept soll im September folgen. Laut "Handelsblatt" sind die Betreiber der Atomkraftwerke inzwischen bereit, die geplante Brennelementesteuer zu akzeptieren. Auch solle vertraglich die Gründung einer Stiftung vereinbart werden, in die ein Teil der Zusatzerlöse fließen solle, um damit erneuerbare Energien zu fördern.