Fast Gleichstand mit der SPD. Rot-Grün hat eine absolute Mehrheit. Merkels Popularität wankt, Westerwelle der unbeliebteste Politiker.

Hamburg. Angela Merkels Partei sinkt und sinkt in der Wählergunst. Erstmals seit zehn Jahren ist die Union im Forsa-Wahltrend unter die 30-Prozent-Marke gefallen. In der Umfrage für das Magazin „Stern“ und RTL verloren CDU und CSU im Vergleich zur Vorwoche einen Punkt und kommen nur noch auf 29 Prozent. Die FDP gewinnt in der Erhebung einen Punkt, bleibt mit 5 Prozent aber weiterhin schwach. Mit insgesamt 34 Prozent verharrt Schwarz-Gelb auf dem niedrigsten Wert, den das Institut seit Beginn seiner kontinuierlichen Erhebungen für den „Stern“ 1986 für die drei Parteien gemeinsam gemessen hat.

Unter 30 Prozent lag die Union hier zuletzt Anfang 2000 auf dem Höhepunkt der CDU-Spendenaffäre. Bei der Bundestagswahl im September 2009 hatte sie 33,8 Prozent erreicht.

Die SPD hält in der Umfrage ihr Jahreshoch von 28 Prozent, zum ersten Mal seit langer Zeit liegen die Sozialdemokraten nur noch einen Prozentpunkt hinter der Union. Auch die Werte der zwei anderen Oppositionsparteien änderten sich nicht: Die Grünen verteidigen ihr Rekordhoch von 19 Prozent, die Linke bleibt bei 11 Prozent.

Wäre am kommenden Sonntag Bundestagswahl, könnten SPD und Grüne (zusammen 47 Prozent) erneut mit einer absoluten Mehrheit der Mandate rechnen. Insgesamt hat die Opposition aus SPD, Grünen und Linkspartei mit zusammen 58 Prozent weiter einen Vorsprung von 24 Prozentpunkten vor Union und FDP.

An der Spitze der Politiker-Popularität liegt nach wir vor Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU; 61 Punkte Zustimmung). Die stärksten Einbußen musste Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hinnehmen. Die Bürger gaben ihr nur noch 56 Vertrauenspunkte – ein Minus von 6 Punkten. Die Enttäuschung über die schlechte Leistung der Regierung trifft auch Arbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU; 56 Punkte, minus 5) und Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU; 53 Punkte, minus 5). Schlechte Werte haben vor allem Gesundheitsminister Philip Rösler (FDP; 37 Punkte) und als Schlusslicht Außenminister Guido Westerwelle (FDP; 31, minus 2). Im Laufe des Superwahljahres 2009 hatte der damalige Oppositionsführer Westerwelle bis zu 48 Punkte erhalten.