Im November 2009 formulierte der afghanische Präsident Hamid Karsai das Ziel, binnen zweier Jahre sämtliche privaten ausländischen Sicherheitsfirmen aus dem Land zu verbannen und die Sicherheit in die Hände der afghanischen Armee zu legen. Es wird vorerst bei dem Wunsch bleiben. Die Zahl der Soldaten der Internationalen Schutztruppe Isaf übersteigt inzwischen die 100 000-Marke und steigt durch die amerikanischen Verstärkungen noch bis auf rund 135 000 an. Die Zahl der "private contractors" liegt wohl mindestens ebenso hoch. Neben den mehr als 50 offiziell angemeldeten Firmen operieren viele Unternehmen in einer rechtlichen Grauzone.

Sie übernehmen den Schutz von Konvois, von diplomatischen Einrichtungen und Gebäuden, schützen Vertreter von Regierungen, Unternehmen und Organisationen. Auch zahlreiche Deutsche arbeiten für derartige Firmen. Die lukrativsten Verträge - über Jahre gesehen oft in Milliardenhöhe - gehen üblicherweise an die Großen der Branche, voran die US-Firmen KBR, DynCorp und Xe. Letztere ist besser bekannt unter ihrem früheren Namen Blackwater.