Berlin. Mit Empörung hat die SPD-Spitze auf den Hitler-Stalin-Vergleich des Linken-Politikers Diether Dehm bei der Wahl des Bundespräsidenten reagiert. SPD-Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier sprach von einer "unsäglichen Entgleisung" des Vorsitzenden der Linkspartei in Niedersachsen und Wahlmanns in der Bundesversammlung.

Die demokratische Wahl zwischen den Bewerbern Christian Wulff und Joachim Gauck in einen solchen Zusammenhang zu bringen, dürfe nicht einfach hingenommen werden. Dehm müsse sich entschuldigen und seinen "unerträglichen Vergleich" öffentlich zurücknehmen.

Der Linken-Politiker hatte am Rande der Bundesversammlung auf die Frage, ob die Linke für Gauck stimmen könne, geantwortet: "Was würden Sie tun, wenn Sie die Wahl hätten zwischen Hitler und Stalin?"

Nach heftiger Kritik auch aus den eigenen Reihen entschuldigte er sich gestern: "Wenn Herr Wulff oder Herr Gauck sich von mir in die Nähe von Hitler und Stalin gerückt fühlen sollten, entschuldige ich mich ausdrücklich bei ihnen", sagte Dehm. "Ich respektiere beide als Demokraten."