2010 sind die Verbindlichkeiten erneut angewachsen. Steuerzahlerbund warnt vor weiterem Anstieg

Hamburg. Deutschlands Staatsverschuldung wächst im Sekundentakt. Auf der berühmten Schuldenuhr des Bundes der Steuerzahler in Berlin ist das eindrucksvoll zu sehen. Und spätestens seit gestern ist klar: Diese Summe ist so hoch wie nie zuvor.

Nach Berechnungen des Statistischen Bundesamts haben die öffentlichen Haushalte am Ende des ersten Quartals 2010 mit Verbindlichkeiten von rund 1711,3 Milliarden Euro zu kämpfen - das sind 1,1 Prozent mehr als noch 2009, als sich diese Summe auf 1691,9 Milliarden Euro belief. Deutschlands Schuldenberg also wächst - und würde man ihn bezahlen wollen, müsste man 3,42259 Milliarden 500-Euro-Noten im Portemonnaie haben. Das allerdings wäre niemandem zu raten, denn die Geldbörse würde dann die Kleinigkeit von 3833,3 Tonnen auf die Waage bringen - bei einem Einzelgewicht von 1,12 Gramm pro Schein. Und die Tendenz ist weiter steigend: 4481 Euro, so viel kommt jede Sekunde an Schulden dazu. Aufgeteilt auf alle Deutschen errechnet die Uhr des Steuerzahlerbundes eine Summe von 21 089 Euro, mit der jeder Einzelne in der Kreide steht.

"Es ist nicht auszuschließen, dass zum Jahresende auch die Marke von 1800 Milliarden Euro gerissen wird", sagte der Präsident des Bundes der Steuerzahler, Karl Heinz Däke, dem Hamburger Abendblatt und rief gleichzeitig zu weiteren Sparanstrengungen auf: "Die amtlichen Zahlen zeigen eindrucksvoll, wie notwendig eine tief greifende Konsolidierung der öffentlichen Haushalte ist." Das Sparpaket der Bundesregierung sei ein wichtiger und richtiger Schritt. "Die Herausforderungen bleiben enorm, die Ausgaben müssen weiter gesenkt werden."