„Der Atemalkoholtest ist eine gute Alternative.“ In Europa zapft nur noch die Schweiz die Alkoholsünder an. Das Pusten ist präziser geworden.

Düsseldorf. Blutproben bei Verkehrssündern sollten nach Ansicht des nordrhein-westfälischen Innenministers Ingo Wolf (FDP) abgeschafft werden. „Der Atemalkoholtest ist eine gute Alternative zur Blutprobe“, sagte Wolf der Nachrichtenagentur dpa. In allen anderen europäischen Ländern außer der Schweiz sei die Blutentnahme schon lange nicht mehr die Regel. Wolf forderte die in Hamburg tagende Justizministerkonferenz auf, „ihre unsinnige Blockade bei der Abschaffung standardmäßiger Blutproben bei Alkoholsündern aufzugeben“.

Eine Studie habe gezeigt, dass die Messung durch Pusten in ein Analysegerät auch bei höheren Promillewerten so präzise sei wie bei einer Blutuntersuchung. „Eine Atemprobe kann jeder verkraften“, argumentierte Woolf. „Eine Blutprobe ist dagegen immer ein Eingriff in die körperliche Unversehrtheit, der sich heute vermeiden lässt.“ Seinen Angaben zufolge werden in Deutschland mehr als 120.000 Verkehrssünder pro Jahr zur Ader gelassen.

Die Innenministerkonferenz habe den Vorstoß aus NRW gegen die Blutprobe stets unterstützt, sagte Wolf. Die Justizministerkonferenz habe sich dagegen bislang einer vernünftigen Lösung verweigert.