Zum ersten Mal seit zwei Jahren sind die Steuereinnahmen von Bund und Ländern im Mai wieder zurückgegangen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat nahmen sie um 4,3 Prozent ab, wie das Bundesfinanzministerium mitteilte.

Das Ministerium macht für den Rückgang nicht die abflauende Konjunktur verantwortlich. Er sei vor allem einer Umstellung bei der Steuer auf Dividenden geschuldet. Sie wird jetzt nicht mehr von der Bank gezahlt, sondern von den ausschüttenden Unternehmen. Das führt zu einer zeitlichen Verschiebung. Ein Teil der im Mai fehlenden Einnahmen könnte in den kommenden Monaten noch eingehen.

Die Wachstumsdynamik der Steuereinnahmen sei "noch deutlich positiv". Danach lagen in den ersten fünf Monaten die Einnahmen ohne die gesondert erfassten Gemeindesteuern mit mehr als 211 Milliarden Euro um 3,6 Prozent über dem Vorjahreszeitraum. Die Dynamik liege "allerdings erheblich unter dem starken Wert des Vorjahres" von 9,2 Prozent, räumte das Ministerium ein.