Ex-General Christian Lindner fordert von der FDP ein anderes Auftreten. Zudem solle der NRW-Wahlkampf nicht nach Berlin getragen werden.

Hamburg. Der Spitzenkandidat der FDP in Nordrhein Westfalen und frühere Generalsekretär der Liberalen, Christian Lindner, hat seine Partei vor einem Konfliktkurs in der schwarz-gelben Koalition gewarnt. „Ich rate davon ab, den NRW-Wahlkampf nach Berlin zu tragen. Das hilft keinem“, sagte Lindner am Dienstag „Spiegel online“. Der erhebliche Vertrauensverlust der FDP „erfordert ein anderes Auftreten“, sagte er. „Vertrauen gewinnt man nicht durch Lautstärke zurück, sondern indem man die eigene Politik erklärt.“

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Er habe der NRW-FDP eine Verbindung aus Selbstbewusstsein und Bescheidenheit empfohlen, sagte Lindner weiter. „Diese Souveränität wünsche ich mir von meiner FDP insgesamt, gerade in kritischen Situationen.“ Lindner war am vergangenen Sonntag nahezu einstimmig zum Spitzenkandidaten bei der Landtagswahl am 13. Mai gewählt worden. Dabei hatte er eine „Selbstkorrektur“ der FDP in der Steuerpolitik angekündigt. Die Haushaltskonsolidierung müsse Vorrang vor Steuersenkungen haben.

In Berlin gebe es genügend Themen, bei denen die Koalitionspartner an einem Strang ziehen und alle davon profitieren könnten. Ein Beispiel sei die Haushaltspolitik. „Es ist möglich, bereits 2014 im Bund eine schwarze Null zu schreiben. Das wäre ein gemeinsamer Erfolg“, sagte Lindner.