Berlin. Nach ihrem Wahlerfolg im Saarland legt die Piratenpartei auch bundesweit weiter zu. Im Vergleich zur vergangenen Woche verbesserte sie sich in einer Emnid-Umfrage für die "Bild am Sonntag" um zwei Punkte auf neun Prozent. Eine eigene rot-grüne Mehrheit im Bund rückt dagegen in weite Ferne. So verschlechterte sich die SPD um einen Punkt auf 27 Prozent. Die Grünen fielen um zwei Punkte auf 13 Prozent, der niedrigste Wert seit Februar 2010. Die Union kommt auf 36 Prozent (plus eins). Ihr Koalitionspartner FDP verharrt dagegen unter der Fünf-Prozent-Marke bei vier Prozent. Die Linke liegt weiter bei sieben Prozent.

Vor allem die kleineren Parteien reagieren zunehmend besorgt auf den Höhenflug der Piraten. Der Spitzenkandidat der FDP bei den NRW-Landtagswahlen, Christian Lindner, sagte: "Die Piratenpartei ist keine liberale Partei. Sie ist eine Art Linkspartei mit Internetanschluss." Die Grünen rüsten sich für eine lange Auseinandersetzung mit der neuen Partei. "Ich sehe keinen Anlass, darüber zu spekulieren, dass die Piraten wieder verschwinden. Wir nehmen sie ernst", sagte Fraktionschefin Renate Künast der "Welt am Sonntag". Kofraktionschef Jürgen Trittin räumte in der "Wirtschaftswoche" ein, dass Wahlerfolge der Piraten die Bildung rot-grüner Regierungen verhindern könnten. Allerdings werde man sie jetzt zwingen, Position zu beziehen. Ihnen fehle es an politischen Inhalten.