Thomas de Maizière will Soldatenberuf künftig mit jährlichem Veteranentag aufwerten. Noch in diesem Jahr wolle er ein Konzept vorlegen.

Holloman. Aus dem Einsatz zurückkehrende deutsche Soldaten sollen einen Ehrentag erhalten, fordert Verteidigungsminister Thomas de Maizière. Den Begriff Veteranen verwendet der Verteidigungsminister dabei erst seit wenigen Monaten. Das Ziel de Maizières ist die gesellschaftliche Anerkennung für Veteranen der Bundeswehr.

Das Gedenken könnte an den Volkstrauertag gekoppelt werden oder an einem anderen Datum stattfinden, schlug der CDU-Politiker am Mittwoch auf seiner USA-Reise vor. Denkbar sei auch, an einem solchen Tag nicht nur die verwundeten Soldaten zu würdigen, sondern auch Tapferkeitsmedaillen für besondere Leistungen im Einsatz zu verleihen.

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De Maizière plädierte für eine offene Debatte über seinen Vorschlag. Bis Ende des Jahres will er ein Veteranen-Konzept vorlegen. „Es ist überfällig. Wir haben uns bisher davor gedrückt“, sagte der Minister. „Eine Tradition entsteht nicht durch Verordnung. Aber vielleicht kann man mal eine Tradition stiften, und die Zeit ist jetzt reif.“ Es könne sich in der Debatte aber auch herausstellen, dass ein Veteranentag für Deutschland „zu künstlich“ sei.

De Maizière hatte sich im vergangenen Jahr in einer Rede im Bundestag erstmals zu dem Veteranen-Begriff bekannt, der zuvor im offiziellen Sprachgebrauch nicht verwendet wurde. Gleichzeitig hatte er sich vorgenommen, die Betreuung von Veteranen zu einem Schwerpunkt seiner Amtszeit zu machen.

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Das Konzept soll zunächst einmal klären, was ein Veteran ist. In Kanada gilt beispielsweise jeder ehemalige Soldat als Veteran. In den skandinavischen Ländern sind es aktive Soldaten oder ehemalige Soldaten, die schon einmal in einem Kampfeinsatz waren. Seine Nordamerika-Reise nutzt de Maizière, um sich Anregungen für sein Konzept zu holen. Sowohl in den USA als auch in Kanada gibt es sogar Veteranenministerien mit großen Etats.

Der Minister will einen möglichst breiten Konsens für ein Veteranenkonzept herstellen. „Im Streit hat das gar keinen Zweck“, betonte er. „Es muss ein gesellschaftlicher Ansatz sein.“ Es gibt inzwischen zwei Veteranen-Verbände in Deutschland. „Denen alleine möchte ich aber weder den Begriff noch die Politik überlassen“, sagte de Maizière.

(Mit Material von dpa)