Ex-FDP-Generalsekretär Christian Lindner hat sich offiziell um den Vorsitz des größten Bezirksverbands der Liberalen in Köln beworben.

Düsseldorf. Christian Lindner wagt einen Neuanfang: Knapp zwei Monate nach seinem Rücktritt als Generalsekretär der FDP hat sich der 33-Jährige offiziell um den Vorsitz des größten Bezirksverbands seiner Partei beworben. In Köln möchte Lindner die Nachfolge des bisherigen Bezirksvorsitzenden Werner Hoyer antreten. Dies habe er nach einer Reihe von Gesprächen entschieden, heißt es in einem Brief, den der Liberale jetzt an alle Spitzenfunktionäre des Bezirks geschrieben hat.

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„In der schwierigen Lage unserer Partei“ wäre es sein Anliegen, die öffentliche Präsenz der FDP zu verstärken und den unmittelbaren Austausch mit den Bürgern zu suchen, schreibt Lindner in seiner Bewerbung. Als Bezirksvorsitzender wolle er den Dialog zwischen den Kreisverbänden weiter ausbauen und ein geschlossenes Auftreten auf der Landesebene erhalten. „Viel Arbeit liegt vor uns, um wieder mehr und mehr Menschen im persönlichen Austausch neu für liberale Politik zu gewinnen.“ Die FDP ist derzeit von massivem Mitgliederschwund betroffen. Weitere Kandidaten neben Lindner gebe es bislang nicht, sagte der FDP-Bezirksgeschäftsführer Jörn Freynick am Dienstag. Konkurrenten seien bei der Wahl am 24. März beim Bezirksparteitag in Wiehl aber nicht ausgeschlossen. Lindner, der vor knapp zwei Monaten überraschend als FDP-Generalsekretär zurückgetreten war, ist bereits seit acht Jahren stellvertretender Bezirksvorsitzender in Köln. In Parteikreisen wird spekuliert, dass er über Köln ein Comeback mit weiter gesteckten Zielen einleiten will.

Der frühere Staatsminister im Auswärtigen Amt, Werner Hoyer, will nicht wieder für das Amt des Vorsitzenden antreten. Hoyer ist seit Anfang des Jahres Chef der Europäischen Investitionsbank in Luxemburg. Laut „Spiegel“ hatte eine Prüfung ergeben, dass er nach den Verhaltensregeln der Bank sein Parteiamt nicht behalten darf. Der Bezirksverband Köln hat 3.600 Mitglieder.

Mit Material von dpa/dapd