Die mögliche neue First Lady will bei Umzug ins Schloss Bellevue “nichts übers Knie brechen“. Köhler erhält heute den Großen Zapfenstreich.

Berlin. Zwei Wochen nach seinem Rücktritt wird der ehemalige Bundespräsident Horst Köhler heute Abend mit dem Großen Zapfenstreich der Bundeswehr verabschiedet. An der Zeremonie im Park von Schloss Bellevue in Berlin nehmen auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Außenminister Guido Westerwelle (FDP) teil. Köhler war am 31. Mai überraschend zurückgetreten. Er hatte dies mit der Kritik an seinen Äußerungen zu Auslandseinsätzen der Bundeswehr begründet.

Köhler, der sich seit seinem überraschenden Rücktritt nicht mehr öffentlich geäußert hat, will ebenso wie der amtierende Bundespräsident Jens Böhrnsen (SPD) ein kurzes Grußwort sprechen. Der Zapfenstreich ist die höchste Form militärischer Ehrerweisung durch deutsche Soldaten. Die Veranstaltung besteht unter anderem aus dem Auftritt des Musikkorps, einem Gebet und dem Abspielen der Nationalhymne.

Die Frau von Köhlers möglichem Nachfolger Christian Wulff hadert mit einem Umzug in die Hauptstadt. Zu "stern.de" sagte Bettina Wulff: "Wenn sich am 30. Juni entscheiden sollte, dass mein Mann Bundespräsident wird, dann müssen wir erst mal vorsichtig überlegen, wie wir die Familie in die Hauptstadt bringen", sagte die zweifache Mutter, mit der der Politiker in zweiter Ehe verheiratet ist. "Auf jeden Fall wird nichts übers Knie gebrochen. Großburgwedel ist und bleibt Heimatstadt."

Die 36-Jährige ist in der Kleinstadt aufgewachsen. Sie habe dort eine sehr freie Kindheit erleben können. "Man muss keine Angst haben, weil jeder jeden kennt und die Kinder auch zuordnen kann. Ja, ich finde, man braucht auch ein bisschen Idylle um sich herum", sagte sie. Auch wolle sie sich ihre Selbstständigkeit bewahren. "Ich bin immer davon ausgegangen, dass ich mein Leben selbst gestalte, und so mache ich das bis heute."

Die PR-Assistentin arbeitet in der Öffentlichkeitsabteilung einer Drogeriekette. Frau Wulff berichtete auch von dem Tag, an dem Kanzlerin Merkel ihrem Mann die Präsidentschaft antrug: "Wir haben darüber eine Nacht geschlafen, und dann haben wir besprochen, ob wir uns das beide vorstellen können", sagte sie. "Dann haben wir gemeinsam entschieden, dass er als Kandidat antritt. Und wir haben gesagt: Okay, wir gehen das an."