Das bedeute auch eine Nullrunde bei Ärzten und Krankenhäusern. Das Arzneimittelsparpaket von Gesundheitsminister Rösler reiche nicht.

Hamburg. Angesichts neuer Zahlen über das Defizit im Gesundheitswesen hat die Vorsitzende des Bundestags-Gesundheitsausschusses, Carola Reimann (SPD) die Bundesregierung zu mehr Sparanstrengungen aufgerufen. „Beim Sparen im Gesundheitswesen müssen alle in die Verantwortung. Das bedeutet auch eine Nullrunde bei Ärzten und Krankenhäusern. Ich bin gespannt, ob Herr Rösler sich aufraffen kann, dort eine Nullrunde durchzusetzen. Beim derzeitigen Zustand der Regierungskoalition ist das fraglich“, sagte Reimann dem „Hamburger Abendblatt“ (Freitagausgabe). Das Arzneimittelsparpaket von Gesundheitsminister Philipp Rösler (FDP) reiche nicht.

Der Präsident des Bundesversicherungsamtes (BVA), Maximilian Gaßner, habe im Gesundheitsausschuss gesagt, dass die Einsparungen durch das geplante Arzneimittelsparpaket in seinen Berechnungen für das Kassendefizit von zehn Milliarden Euro in 2011 schon eingepreist seien.

Zurzeit erheben laut BVA 13 Krankenkassen einen monatlichen Zusatzbeitrag, wie ein Sprecher dem Abendblatt sagte. Diese Kassen haben zusammen etwa 8,8 Millionen Mitglieder, sodass jeder sechste zahlende gesetzliche Versicherte in Deutschland bereits einen Zusatzbeitrag entrichtet.