Hamburg. Der Hamburger Flughafen hat gestern Morgen seinen Betrieb wieder aufgenommen. "Der norddeutsche Luftraum wurde am Dienstagabend um 23 Uhr freigegeben", sagt Flughafensprecherin Stefanie Harder.

Starten und landen konnten die Flieger jedoch erst sieben Stunden später, da in Hamburg zwischen 0 und 6 Uhr morgens eine Nachtflugbeschränkung gilt. Das bedeutet, dass Flugzeuge in dieser Zeitspanne nur mit einer Sondergenehmigung landen und abheben dürfen. "Für gestern und heute Nacht ist diese Nachtflugbeschränkung jedoch aufgehoben worden", sagt Hans-Heinrich Wendland, Fluglärmschutzbeauftragter in Hamburg. Bei einem Krisentreffen mit allen Beteiligten, darunter Flughafen-Geschäftsführung, Deutsche Flugsicherung und Fluggesellschaften, sei entschieden worden, die Beschränkung aufzuheben, sobald der Luftraum wieder freigegeben wird. "Es war eine schwierige Entscheidung, weil wir natürlich in erster Linie die Bürger vor Lärm schützen wollen", so Wendland.

Aber in dieser Situation sei es sinnvoll, Flugzeuge zwei Nächte lang starten und landen zu lassen - um den Fluggesellschaften einen zusätzlichen Zeitpuffer zu geben und das Reisechaos zu entzerren. "Es ist ein wichtiger Schritt, um den Flugbetrieb wieder in geordnete Bahnen zu lenken", so der Fluglärmschutzbeauftragte. Ansonsten hätte es auch in den kommenden Wochen viele Verspätungen gegeben.

Trotz des freigegebenen Luftraums kehrt nur langsam Normalität am Hamburger Flughafen ein. "Gestern starteten und landeten bis nachmittags 91 Maschinen", sagt Flughafensprecherin Stefanie Harder. "An normalen Tagen gibt es sonst 465 Abflüge und Ankünfte." Bis der Flugbetrieb wieder reibungslos laufe, dauere es sicher noch einige Tage. Hilfreich sei, dass zwei Nächte lang geflogen werden dürfe. "Natürlich bedenken wir auch die Lärmbelästigung für die Anwohner. Aber Tausende von Hamburgern und Norddeutschen sitzen irgendwo fest und müssen nach Hause." Ziel sei es, die gestrandeten Urlauber und Geschäftsreisenden so schnell wie möglich nach Hamburg zu holen."