Berlin. Mit einem Aufruf zur Abwahl der schwarz-gelben Landesregierung haben SPD und Grüne die heiße Phase des Wahlkampfs in Nordrhein-Westfalen eingeläutet.

SPD-Chef Sigmar Gabriel, die Grünen-Vorsitzenden Claudia Roth und Cem Özdemir sowie die Spitzenkandidaten Hannelore Kraft (SPD) und Sylvia Löhrmann (Grüne) präsentierten sich in Berlin als harmonische Herausforderer. Gabriel sagte, die Wahl am 9. Mai eröffne Chancen für einen rot-grünen Politikwechsel im Land an Rhein und Ruhr, aber in der Folge auch wieder im Bund. Ein Politikwechsel werde die "wahnwitzigen Steuerpläne" der schwarz-gelben Bundesregierung verhindern.

Für Spott bei CDU und FDP sorgte Gabriel aber mit einem Versprecher, als er sagte: "Die Wahl ist entschieden, wenn die Wahlbeteiligung hoch ist. Dann hat Rot-Rot-Grün eine eigene Mehrheit." Die SPD hat eine Koalition mit der Linkspartei offiziell ausgeschlossen.

Unterdessen knirscht es vernehmlich in der schwarz-gelben Landesregierung. Die FDP reagierte verärgert auf Äußerungen von Ministerpräsident Jürgen Rüttgers (CDU), der am Wochenende politisch auf Distanz zu den Liberalen gegangen war.