Der Winter war unbestreitbar hart. Dass er unseren Straßen so viele Schlaglöcher beschert hat, liegt aber an deren allgemeiner Vernachlässigung. Jahrelang wurden notwendige Instandhaltungsmaßnahmen und Fahrbahnerneuerungen hinausgeschoben. Kein Geld da, hieß es.

Statt Straßen werden zugleich immer aufwendigere Lärmschutzwände, Krötentunnel oder Brücken für Wildtiere errichtet, Bushaltebuchten vor- und zurückgebaut, Radwege von Asphalt auf roten Stein umgestaltet ...

Das mag auch alles wichtig und manchmal schön sein. Es zeigt aber auch, dass im Zweifel finanzielle Mittel da sind. Nur die Prioritäten sind gelegentlich andere, als die wichtige Straßensubstanz zu erhalten. Dass es Länder und Kommunen aber nun fast als Beleidigung betrachten, dass Bundesverkehrsminister Ramsauer ihnen "nur" 100 Millionen Euro als Soforthilfe gegen die Winterschäden anbietet, zeugt nicht von ausgeprägter Fähigkeit zur Selbstkritik.