Berlin. Angesichts der eskalierenden Gewalt in Afghanistan rüstet die Bundeswehr auf: Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg kündigte gestern bei einem überraschenden Truppenbesuch im nordafghanischen Masar-i-Scharif an, "so schnell wie möglich" zwei Panzerhaubitzen 2000 nach Kundus zu verlegen. Deren Einsatz hatte die Truppe seit Längerem gefordert. Zudem sollen die Soldaten zusätzliche Schützenpanzer vom Typ Marder sowie TOW-Panzerabwehrraketen erhalten, die mit gut 3700 Metern eine etwa zehnmal so große Reichweite wie Panzerfäuste haben.

"Das sind Grundvoraussetzungen, die geschaffen werden, um dem Auftrag dort auch gerecht zu werden", sagte Guttenberg. Am Karfreitag waren drei deutsche Soldaten bei Kundus in einem Hinterhalt der Taliban ums Leben gekommen. Ihr Tod hatte eine Debatte über die Ausrüstung der Bundeswehr in Afghanistan ausgelöst.