Berlin. Auf die Bundeswehr ist am Tag der Trauerfeier für drei getötete deutsche Soldaten erneut ein Anschlag verübt worden. In Nordafghanistan nahe Kundus explodierte ein Sprengsatz und beschädigte ein Fahrzeug vom Typ Wolf, wie das Verteidigungsministerium am Freitag in Berlin mitteilte. Es seien dabei keine Soldaten verwundet worden.

Bei dem Sprengsatz habe es sich nicht um eine Mine, sondern um eine Sprengladung gehandelt. Das Fahrzeug sei "rollfähig" geblieben. Der Anschlag habe sich am Morgen vier Kilometer nördlich des deutschen Feldlagers des Wiederaufbauteams in Kundus ereignet. An der Anschlagstelle habe es kurz darauf mehrere Auffahrunfälle gegeben. Daran seien zivile Fahrzeuge, aber keine Deutschen beteiligt gewesen, erklärte das Ministerium. Bundeswehrsoldaten hätten bei der Versorgung von Verletzten geholfen. Die afghanische Armee habe nach weiteren Sprengsätzen gesucht, dabei habe es eine weitere Explosion gegeben.

Zuvor hätten in der Nacht US-Sondereinheiten im Unruhedistrikt Char Darah bei Kundus drei Taliban-Kämpfer getötet, darunter einen Mullah Gai genannten Kommandeur. Die zwei US-Operationen seien in der Gegend durchgeführt worden, in der die Bundeswehr am Karfreitag in einen Hinterhalt geraten war.